
Druiden und naturreligiöse Gemeinschaften
Da die Begriffe Druide oder Gode nicht geschützt ist, benutzen ihn heute viele Menschen, die mit den eigentlichen Gebräuchen unserer Vorfahren nichts zu tun haben und deren Inhalte nicht kennen. In einigen Gemeinschaften wird mittlerweile sogar jedes Mitglied sofort Druide oder Gode, unabhängig von seinen Kenntnissen und seinem Verhalten. In manchen Orden werden diejenigen Mitglieder automatisch Barden, Ovaten, Druiden oder Skalden, Leikar und Goden, die die theoretischen Lehrbriefe erhalten haben. Obwohl die Druiden Ihre Weisheiten immer nur mündlich vermittelten, glauben manche Menschen man würde vom Lesen einiger Bücher weise oder gar spirituell. Die Basis für persönliches Wachstum ist immer schon die Selbst- und Menschen Erkenntnis als Basis der Lebensweise. Das echte zeitlose und innere Wissen unserer Kultur wird immer in der Natur weitergegeben.
Einige neue Druidenorden pflegen die Kunst, Sprache und Literatur besonders. Dort kann man nur Mitglied werden, wenn man die keltische Sprache des Landes beherrscht wie zum Beispiel in Wales und der Bretagne.
Druidisches Revival
Spirituell oder kulturell?
Bei der Betrachtung der unterschiedlichen aktuellen Gruppierungen im Druidentum können wir folgende Strömungen erkennen:
- Druidische Religionsgemeinschaften, sie arbeiten an der eigenen persönlichen Entwicklung, ähnlich den antiken Schulen der Philosophen. Sie sind leider eher die Ausnahme.
- Druidische Kulturgemeinschaften, sie pflegen Kultur, Kunst, Musik und Sprache des jeweiligen Landes aber haben keine spirituellen Interessen.
- Druidische Studiengemeinschaften, sie beschäftigen sich mit dem Druidentum auf Basis der Archäologie, der Folklore und zeitgenössisch vorhandener Texte.
- Freimaurer Organisationen kennen den schottischen Hochgrad.
- Reenactment Gruppen, eine weitere Gruppe betreibt Live Rollenspiel und trifft sich während der Freizeit in entsprechender Gewandung zum Feiern.
Die Grenzen zwischen den Gruppen sind fließend und oft nicht klar erkennbar. Daher ist immer Achtsamkeit geboten. Nicht jeder der sich einen Titel gibt lebt auch das alte Wissen. Nur an den Taten erkennt man die Menschen!
Kulturelle Aneignung
Durch das wieder erwachte Keltentum gibt es sehr viele kulturelle Mischungen die ein schöner Ausdruck offener Vielfalt sind. Für die meisten traditionellen Völker und Religions Gruppen ist es jedoch nicht akzeptabel die Bräuche der Kulturen je nach Belieben wertefrei zu vermischen. Ich kann einen indianischen Gebetspfeil nur verstehen, wenn ich den Bogen kenne. Tabak und Kakao Zeremonien sollten dort zelebriert werden wo diese Pflanzen auch natürlich wachsen. Die Gebräuche und unsere eigene Kultur sind einzigartig, so wie diejenigen aller anderer Völker auch. Wir brauchen keine bunten Vermischungen, sondern eine echte natürliche Spiritualität, die persönliche Antworten auf aktuelle Fragen des Weltgeschehens gibt und uns dann auch entsprechend handeln lässt. Wir glauben, dass nur wenn jeder von uns sich weiter zum Besseren entwickelt, wir das Erbe unserer Ahnen auch respektvoll leben. Leider sind die meisten Gruppen weder individuell transformierend, nicht spirituell nicht ökologisch. Einige treffen sich sogar zu „Ritualen“ im Internet und zünden sich eine Kerze vor dem Computer an – sehr spirituell…aber das geht am wirklichen Leben vorbei.
Wir möchten unsere uralten gewachsenen Rituale und ihr Brauchtum als Basis unserer natürlichen Spiritualität verstanden wissen und nicht wahllos und bedeutungslos Inhalte miteinander mischen…
Kreis oder Pyramide?
Traditionelle Zusammenkünfte sind immer im Kreis, so dass keiner innen und keiner außen steht. Keiner ist in einer „Hierarchie“ oben oder unten und die Teilnehmer kommen als freie „Menschen unter Menschen“ zusammen. Es gibt keine Gurus oder Führer, sondern wir achten und respektieren die Weisheiten und Lebenserfahrungen aller unserer Mitglieder.
Göttlichkeit und Natur sind in unserem religiösen und philosophischen Weltbild nicht getrennt, sondern bedingen einander Der Mensch ist Teil des natürlichen Gleichgewichts, steht nicht außerhalb, nicht darüber und ist auch nicht von der Natur getrennt.
KELTIA
In unseren Gemeinschaften werden diejenigen als Druiden oder Goden bezeichnet die eine Wissens und Fertigkeitsprüfung vor dem Rat ihres jeweiligen Kreises abgelegt haben. Weihehandlungen werden immer von mindestens 3 Personen durchgeführt. Die Mitglieder unserer Gruppen haben alle einen rituellen, traditionellen Eid auf die Naturreligion abgelegt. Daher tragen unsere Druiden und Goden auch rote Gewänder.
Nur wer selbst eine Einweihung erfahren hat kann auch andere Menschen einweihen. Wir lehnen theoretisch erworbenen Titel ohne Praxiserfahrung ab und führen grundsätzlich keine Rituale im Internet durch, da wir Vertreter einer Naturreligion sind.