Ätherische Pflanzenöle und Duftstoffe

 

Heilung durch ätherische Pflanzenöle und Duftstoffe

Die heilenden Kräfte von ätherischen Ölen und Duftessenzen sind schon seit Jahrtausenden bekannt. Weit verbreitet in Ägypten, dem antiken Griechenland und Rom, in Indien, China und auch bei den alten Kelten und Germanen fanden Blütenöle, Balsame und Räucherungen Verwendung in Medizin, Meditation und Magie.

Durch Auspressen der Pflanzen, später durch Wasserdampfdestillation gewonnenes ätherisches Öl oder als Räucherwerk verbrannt entfalten Duftstoffe ihre wunderbare Wirkung.

Die Duftmoleküle lösen durch ca. 10 Millionen Riechzellen einen Reiz im Gehirn im Bereich des Thalamus aus und wirken so direkt auf das Wesen und den Körper des Menschen. Je nach Herkunft wirken die Öle belebend und stimulierend oder entspannend und beruhigend.

In fast allen Kulturen des Altertums entwickelten sich komplexe Lehren für das Sammeln der Pflanzen unter Beachtung magischer und planetarer Konstellationen, für das Zubereiten von Räuchermischungen und natürlich für ihre Anwendung.

Alle Dinge und Wesen der Mutter Erde sind nach dem Wissen der Alten miteinander verbunden. So wohnen Tiere, Pflanzen, Mineralien und auch Menschen Schwingungsmuster inne, die kosmischen, z.B. planetaren Prinzipien entsprechen und die über feinstoffliche Wirksamkeit beeinflusst werden können. Daher sind Brandopfer aus Kräutern, aromatischen Hölzern und Harzen bei allen Religionen üblich zur Vertiefung (Meditation), zur Heilung und zu kultischem Gebrauch, z.B. Gebet. Der aufsteigende Rauch ist Sinnbild der aufsteigenden höheren Seelenkräfte. Je nach Räucherstoff verändert sich die Wirkungsweise.

Die ätherischen Öle sind rein pflanzliche Essenzen, die ohne sonstigen Zusätze durch Wasserdampfdestillation im Vakuum bei 40-50°C gewonnen werden. Sie sind das Feinstofflichste, was die Pflanzenwelt uns schenken kann. Sie können als Tropfen eingenommen oder inhaliert werden (Aromalampe), als Einreibung, in Massageöl , zum Baden, Parfümieren, Würzen usw. benutzt werden.

 

Gefährliche ätherische Öle

Die folgenden Öle können Vergiftungen oder Hautreizungen auslösen und kommen daher für eine aromatherapeutische Behandlung nicht in Frage:

Alant oder Helenenkraut Inula helenium
Beifuß Artemisa vulgaris
Bittermandel Prunus amygdalis var. amara
Bohnenkraut (Sommer) Satureja hortensis
Bohnenkraut (Winter) Satureja montana
Boldus (Blatt) Peumus boldus
Costus Saussurea lappa
Fenchel (bitter) Foeniculum vulgare
Wintergrün Gaultheria procumbens
Gewürznelke (Blüte) Eugenia caryophyllata
Gewürznelke (Blatt) Eugenia caryophyllata
Gewürznelke (Stengel) Eugenia caryophyllata
Jaborandi (Blatt) Pilocarpus jaborandi
Kalmus Acorus calamus-acorus
Kampfer (braun) Cinnamomum camphora
Kampfer (gelb) Cinnamomum camphora
Kassienbaum Cinnamomum cassia
Meerrettich (oder Kren) Cochlearia armoricia
Origano (Wilder Majoran) Origanum vulgare
Origano, spanischer Thymus capitatus
Poleiminze Mentha pulegium
Poleiminze, nordamerikanische Hedeoma pulegioides
Rainfarn Tanacetum vulgare
Sadebaum Juniperus sabina
Sassafras Sassafras albidum
Sassafras, brasilianischer Ocotea cymbarum
Senf, schwarzer Brassica nigra
Stabwurz Artemisa abrotanum
Thuja oder Lebensbaum Thuja occidentalis
Thuja, NW-amerikanischer Thuja plicata
Weinraute Ruta graveolens
Wermut Artemisa absinthum
Wurmsamen Chenopodium anthelminticum
Zimtrinde Cinnamomum zeylanicum
Zwergkiefer Pinus pumilio
 

Potentiell toxische Öle

Salbei Salvia officinalis über die Nebenwirkung von Salbeiöl liegen viele wohlbegründete Berichte vor
Anis Pimpinella anisum bei längerfristigen Gebrauch von Anisöl kann es zu einer Schädigung des Nervensystems kommen
Ysop Hyssopus officinalis Die Ungefährlichkeit dieses Öls muß ebenfalls angezweifelt werden – ratsam wäre, auf seinen Gebrauch zu verzichten
 

Epilepsie

Die folgenden Öle dürfen bei Epileptikern nicht benutzt werden, da sie einen Anfall auslösen können:

Fenchel, süßer Foeniculum vulgare
Salbei Salvia officinalis
Wermut* Artemisa absinthum
Ysop Hyssopus officinalis

*Wermut sollte in der Aromatherapie überhaupt nicht zur Anwendung kommen

 

Bluthochdruck

Die folgenden Öle dürfen nicht benutzt werden, wenn jemand unter hohem Blutdruck leidet:

Rosmarin Rosmarinus officinalis
Salbei Salvia officinalis
Thymian Thymus vulgaris
Ysop Hyssopus officinalis
 

Hautreizende Öle

Die folgenden Öle können die Haut reizen, wenn sie als Badezusatz verwendet werden. Nimm nur kleine Mengen (3-4 Tropfen) und löse sie in einer Trägersubstanz auf, bevor Du sie ins Wasser gibst. Bei empfindlicher Haut und / oder Anfälligkeit für allergische Reaktionen sollten diese Öle überhaupt nicht benutzt werden:

Basilikum Ocimum basilicum
Melisse Melissa officinalis
Pfefferminze Mentha piperata
Thymian Thymus vulgaris
Ti-Baum* Melaleuca alternifolia
Verbene Lippia citriodora
Zitrone Citrus limonum
Zitronengras Cymbopogon citratus

*Ti-Baum kann möglicherweise die Haut sensibilisieren.

Die folgenden Öle können als Badezusatz oder Massageöl die Haut reizen; für Bäder gilt das oben gesagte (3-4 Tropfen in einer Trägersubstanz verdünnen), für Massagen sollte eine 2%ige Konzentration nicht überschritten werden. Menschen mit empfindlicher Haut sollten ganz auf die Anwendung verzichten:

Fenchel, süßer Foeniculum vulgare
Kiefernnadel, sibirische Abies sibirica
Pimentbaum (Blatt) Pimenta officinalis
Petersiliensamen Petroselinum sativum
Thymian Thymus vulgaris
Zimtbaum (Blatt) Cinnamomum zeylanicum
 

Lichtempfindlichkeit

Die folgenden Öle machen die Haut empfänglicher für ultraviolettes Licht und dürfen nicht benutzt werden, wenn man sich anschließend starkem Sonnenschein oder anderen ultravioletten Lichtquellen (Sonnenbank etc.) aussetzen möchte:

Angelika Angelica archangelica
Bergamotte Citrus bergamia
Kreuzkümmel Cuminum Cyminum
Limone Citrus aurantifolia
Orange Citrus aurantium
Verbene Lippia citriodora
Zitrone Citrus limonum
 

Schwangerschaft

Die folgenden Öle dürfen während einer Schwangerschaft nicht benutzt werden, da sie der Mutter oder dem Baby schaden können:

Basilikum Ocimum basilicum
Majoran Origanum majorana
Muskatellersalbei Salvia sclarea
Myrrhe Commiphora myrrha
Salbei Salvia officinalis
Wacholder Juniperus communis
Ysop Hyssopus officinalis

Die folgenden Öle sollten in den ersten drei oder vier Schwangerschaftsmonaten gemieden und während der verbleibenden Monate nur in kleinen, gut mit Trägeröl vermischten Dosierungen (2 Tropfen pro Massage, 3-4 Tropfen für ein Vollbad) angewendet werden:

Fenchel, süßer Foeniculum vulgare
Pfefferminze Mentha piperata
Rose Rosa centifolia
Rosmarin Rosmarinus officialis