Barden- und Druidenstühle

Wir gehen davon aus, dass die meisten Leser die Bedeutung des Begriffs “Barde“ kennen. Barden sind nicht einfach Dichter und Musiker. “Barde“ ist die Bezeichnung für den Lehrling der ersten sieben Jahre des Druidentrainings. In dieser Zeit lernt man Grundsätze der Geschichte und Mythologie, aber vor allem den Weg der Künste: Musik und Poesie. Ein “Barden-Gorsedd“ (sprich “gorseth“, weiches englisches th) besteht aus Musikern, Poeten, jungen Druiden, die sich zu einer Gruppe oder einem Hain zusammenschließen und sich mit dem Geist eines Platzes verbinden, z.B. eines Waldes, eines Hügels etc. Der “Bardenstuhl“ eines solchen Platzes wird von einem ausgesuchten Mitglied dieser Gruppe besetzt, um den Platz und die Gruppe zu repräsentieren. Es gibt auch noch andere Bardenstühle auf höherer Ebene, die Stühle der einzelnen Künste. Dabei handelt es sich um Ehrungen, die auf den Eisteddfodau (sprich “Eistethwodeh“), den Bardentreffen oder Festivals vergeben werden. Jeder der einen dieser Stühle gewinnt ist ein exzellenter Vertreter seiner Kunst: Dichtkunst, Musik, Film (heutzutage), Bildende Kunst, Tanz, Theater, Heilkunde, Ökologie, Geomantie, Philosophie, Naturwissenschaften und Archäologie. Die einzelnen Gruppen bleiben völlig autonom.

Wir gehen davon aus, dass der/die LeserIn mit dem Begriff “Druide“ vertraut ist. Ein Druide oder eine Druidin ist der Priester bzw. die Priesterin der alten keltischen Religion, der lunaren und der solaren Kulte. Ein “Erzdruide“ ist einer derjenigen, der die 20jährige Ausbildung abgeschlossen hat und gelernt hat, andere in den Mysterien zu unterweisen. Als “Druidenstühle“ bezeichnet man deshalb die Druidenschulen der verschiedenen Orden oder heidnischen Gemeinschaften. Sie unterscheiden sich voneinander durch die Mythen und Landschaften ihrer Region, mit der sie eng verbunden sind. Zum Beispiel waren Städte wie Chester oder Winchester früher Druidenschulen und hatten / waren “Druidenstühle“ genauso wie Stonehenge und Avebury in ihrer kultischen Funktion.

Ein “Druidenstuhl“ wird von einem Druiden besetzt, der in der Lage ist, die Jahreskreisfeste und andere Rituale zu leiten, das heißt die Kraft und den Geist des Landes an diesem speziellen Ort zu wecken und den Menschen den Kontakt zu ermöglichen.

Um einen “Stuhl“ einzurichten bedarf es einer Zeremonie an dem entsprechenden Ort, mit der man den Anspruch verkündet. Wenn niemand den Anspruch innerhalb eines Jahres und eines Tages anficht, gilt er als rechtens und der Druide arbeitet dort weiter mit seiner Gruppe.

Stühle können sowohl bardisch als auch druidisch sein. Es empfiehlt sich nicht, als relativ Unerfahrener einen Anspruch auf einen Druidenstuhl zu erheben, wenn man der Druidengemeinschaft nicht bekannt ist und sein Maß an Verantwortung noch nicht gefunden hat . Bardenstühle hingegen sind allen offen und bieten jungen Leuten gute Möglichkeiten, Erkenntnisse zu sammeln und an sich zu arbeiten, um später vielleicht einen Druidenstuhl einzunehmen.

Es folgen einige Richtlinien, die einige Anforderungen zeigen, die man berücksichtigen sollte, wenn ein Barden- oder Druidenstuhl vergeben werden soll. Der Druidenstuhl der Comardiia Druuidiacta besteht seit über 25 Jahren offiziell unter dem Motto „AACHES GWYDD“ – Erinnere Dich an den Wald.

Einweihungen können nur von traditionell initiierten Personen vorgenommen werden die Mitglieder der COMARDIIA DRUUIDIACTA sind

 

Bardenstühle

  • Die sich bewerbende Person sollte vorzugsweise in der geographischen Nachbarschaft des Stuhles leben und arbeiten.
  • Sie sollte die lokale Geschichte und Folklore studiert und in die bardische Arbeit integriert haben.
  • Sie sollte den Bardenstand oder Brillanz in einer der bardischen Künste anstreben.
  • Sie sollte mit anderen Künstlern ihres Gebietes in Kontakt stehen.
  • Sie sollte imstande sein, ihre Künste öffentlich darbieten zu können.
  • Sie sollte eine gewisse Meisterschaft in ihrer Kunst erreicht haben, die ihrer Kunst Respekt verschafft.
  • Sie sollte fähig sein, ihre Künste zu teilen und ein lebhaftes Interesse daran haben, andere Künstler neben sich zu unterstützen.
  • Sie sollte ein Bewusstsein für die Natur und die Jahreskreisfeste und -rituale haben und diese in ihrer Arbeit und ihr Repertoire einbringen.
  • Im Falle mehrerer Bewerber sollte der Stuhl dem aktivsten oder dem am intensivsten dort Arbeitenden zugestanden werden.
  • Ein Stuhl kann für aufgelöst und verfallen gehalten werden, wenn keine Aktivitäten dokumentiert und verzeichnet werden oder ein Jahr und ein Tag nicht besetzt ist. Dies sichert die Existenz der Stühle.
  • Diese Richtlinien wurden erstellt, um zu gewährleisten, dass die alten Barden- und Druidensitze öffentlich zum Heil der Menschen und des Landes genutzt werden.

Druidenstühle

  • Die sich bewerbende Person muss entweder offiziell den druidischen Weg leben und damit arbeiten oder in der Region des Sitzes druidisch arbeiten.
  • Sie sollte ein gewisses Maß an Wissen bezüglich der lokalen Geschichte und Folklore haben.
  • Sie muss Druide bzw. Druidin, vorzugsweise Erzdruide bzw. -druidin sein.
  • Sie muss mit den Leuten des Gebietes des Sitzes bekannt und in Kontakt sein.
  • Sie muss in der Lage sein, verantwortungsbewusst mit lokalen Institutionen wie Ämtern, Polizei, Presse usw. umzugehen.
  • Sie muss in der Lage sein, die Rituale zu vollziehen, nach besten Fähigkeiten und Kontakt mit den Kräften.
  • Sie muss die fundamentalen Prinzipien der Druiden erläutern können.
  • Sie muss in der Lage sein, öffentlich die Jahreskreisrituale voll Würde zu vollziehen und zu leiten.
  • Im Falle mehrerer Bewerber sollte der Stuhl dem aktivsten und intensivst dort Arbeitenden zugestanden werden.
  • Ein Stuhl kann für aufgelöst und verfallen gehalten werden, wenn keine Aktivitäten dokumentiert und verzeichnet werden oder ein Jahr und ein Tag nicht besetzt ist. Dies sichert die Existenz der Stühle.
  • Diese Richtlinien wurden erstellt, um zu gewährleisten, dass die alten Barden- und Druidensitze öffentlich zum Heil der Menschen und des Landes genutzt werden.