… meine Klage über Neid, Missgunst und Rache
interpretiert von Inge
Oh Manawyddan, Pryderi, Rhiannon und Kigva,
Oh Ihr Glorreichen.
Was hättet Ihr für ein sorgloses, friedvolles und erfülltes Leben leben können.
Wären da nicht die Neider.
Wären da nicht jene, die Rache schworen.
Das Glück schien Euch hold,
doch was geschah dann ?
Aber, lasst mich von Anfang an beginnen.
All die Eurigen: Eure Bediensteten und alle Bewohne Dyveds waren über Nacht verschwunden.
Plötzlich waren sie alle weg und ihr ward allein.
Also gingt Ihr in die Fremde,
denn was nutzt dem Lande der weiseste Herrscher, wenn es keine zu Beherrschenden gibt?
Ihr versuchtet Euer Glück als Sattelmacher in Hereford/England und verstandet Euer Handwerk von allen Sattelmachern am besten.
Doch die Neider, sie kamen.
Ihr wurdet angefeindet,
Euch wurde nach dem Leben getrachtet,
Ihr habt den Kampf gemieden
und flüchtetet ins nächste Leben, als Schuster.
Doch auch an dem nächsten Ort konntet Ihr nicht lange verweilen.
Wieder waren es Neid und Missgunst, die Euch vertrieben.
Wie oft kamt Ihr in Eure Heimat zurück?
Wie oft versuchtet Ihr Euer Glück in der Fremde und mit immer neuen Berufen?
Erst war Ihr zu viert: Manawyddan, Pryderi, Rhiannon und Kigva.
Doch dann, oh weh. bliebt Ihr, Manawyddan und Kigva alleine zurück!
Das Unglück geschah, als Ihr, wiederholt verfolgt von Haß und Neid in Eure alte Heimat Dyved flüchtetet.
Als du, Pryderi, von der Suche nach deinen Jagdhunden nicht zurück kamst, ging deine Mutter Rhiannon, um nach Deinem Verbleib zu schauen.
Sie fand Dich zu Stein erstarrt, eine goldene Schüssel umfassend in einem Zauberschloß.
Ihr wiederfuhr das gleiche Schicksal, als auch sie die Schüssel berührte.
Das war jedoch nicht alles !
Das Schloß verschwand mitsamt Dir, Pryderi und Rhiannon, genauso wie schon viele, viele Jahre zuvor alle Bewohner und Bedienstete Dyveds wie durch Zauberhand verschwanden.
Armer Manawyddan, arme Kigva !
Welch großer Verlust, welch großes Schicksal musstet Ihr erleiden.
Euch blieb nichts anderes übrig, als wieder in die Fremde zu gehen.
Ihr übtet wieder das Euch vertaute Handwerk des Schusters aus.
Jedoch, zu gut, zu fein war Eure Arbeit.
Wieder wurdet Ihr angefeindet!
Wieder wurde Euch nach dem Leben getrachtet!
Wieder habt Ihr den Kampf gemieden!
Wieder seid Ihr geflohen!
Ihr kehrtet wieder zurück nach Dyved.
Ihr ließet Euch in Arberth nieder, um es mit dem Anbau von Getreide zu versuchen.
Brachte Euch das Glück?
Anfangs schien es das Schicksal gut mit Euch zu meinen.
Das Getreide wuchs und gedieh.
Prachtvoll war es anzuschauen, auf allen drei Feldern!
Es kam die Zeit der Ernte.
Als Du, Manawyddan, zu dem ersten Felde kamst, sahst du, daß alles Getreide gestohlen war.
Das Gleiche geschah am nächsten Tag mit dem zweiten Feld.
Am dritten Tag standest Du Wache und entdecktest eine Horde von Mäusen, die sich über das gut geratenen Getreide hermachte.
Als sie Dich entdeckten, verschwanden sie flink.
Nur eine fette Maus konntest du ob ihrer Langsamkeit erwischen.
Kigva wollte Dir Dein Vorhaben die Maus zu hängen, ausreden.
Dies gebühre sich nicht für einen Mann Deines Standes, sagte sie.
Du bliebst jedoch bei Deinem Plan.
Auf dem Hügel von Gorsedd Arberth wolltest Du die Maus, den gemeinen Dieb, hängen.
Während Deiner Vorbereitungen geschah es, dass auch andere als Kigva Dir Dein Vorhaben ausreden wollten.
Erst ein Gelehrter, dann ein Barde und zuletzt ein Druide.
Auch sie sagten, es gebühre sich nicht für einen Herren deines Standes eine Maus zu hängen.
Der Barde bot dir sogar etwas Geld, damit Du ihm die Maus gäbest.
Der Druide bot dir eine höhere Summe und Pferde und anderes mehr, damit du die Maus frei ließest.
Doch bliebst Du, Manawyddan, standhaft.
Manawyddan, sie unterschätzten Dich in Deinem Witz und Deinem Verstand!
Du erkanntest, dass alle Drei eine, nämlich die letztere Person waren.
Du erkanntest, dass der Druide noch zu weit mehr fähig ist!
So fordertest Du von ihm die Rückkehr Rhiannons und deren Sohnes Pryderi.
Zudem verlangtest Du die Rückkehr aller Bewohner und Bedientester Dyveds,
sowie Deine Sicherheit und die Deiner Familie.
Weiterhin sagtest Du, dass der Druide in Zukunft von einer Rache und Verzauberung der Deinigen und Deiner selbst und Deines Landes absehen müsse.
Als der Druide allem zustimmte,
und Rhiannon, Prydri und alle Bewohner Dyveds zurück waren,
gabst Du, Manawydda, dem Druiden die Maus.
Denn die Maus war in Wirklichkeit dessen schwangere Frau.
Und der Druide war in Wirklichkeit Llywd ( Chi – ud, ),
der, um Gwawl, den Sohn des Chlud zu rächen und aus Freundschaft zu ihm,
den Zauber auf Pryderi und die seinigen legte.
Und so endet der dritte Zweig des Mabinogi und damit meine Klage über Neid, Missgunst und Rache
(Manawyddan, Sohn des Llyr; der dritte Zweig)